Ordo Missæ

Die Ordnung der Heiligen Messe nach der außerordentlichen Form des römischen Ritus

Vormesse

Einzug und Stufengebet

An Sonntagen geht dem feierlichen Amt gewöhnlich das Taufgedächtnis voraus. Dazu wird während der Austeilung des Weihwassers das Aspérges, in der österlichen Zeit aber das Vidi aquam gesungen. Nachdem der Priester und seine Assistenten sich in der Sakristei betend angekleidet haben, schreiten sie zum Altar. Selbst in der einfachsten Form der Messe hat der Zutritt zum Altar den Charakter einer feierlichen Prozession. Sobald die Sakristeiglocke ertönt, erhebt sich das Volk, um im Priester Christus zu ehren und sich innerlich, im Herzen, dem Altar zu nahen. Zu Beginn der Messe betet der Priester vor den Stufen des Altares im Wechsel mit den Altardienern das Stufengebet.

Lateinisch Deutsch
In nómine Patris, et Fílii, et Spíritus Sancti. Amen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Introíbo ad altáre Dei. Eintreten will ich zum Altare Gottes.
℟ Ad Deum, qui lætíficat iuventútem meam. ℟ Zu Gott, der meine Jugend erfreut.

Der folgende Psalm entfällt im Requiem und in der Passionszeit. Es folgt dann sofort das Adiutórium nostrum.

Psalm 42, 1–5

Lateinisch Deutsch
℣ Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta: ab hómine iníquo et dolóso érue me. ℣ Richte mich, Gott, und entscheide meine Sache gegen ein unheiliges Volk, vom ungerechten und tückischen Menschen rette mich.
℟ Quia tu es, Deus, fortitúdo mea: quare me repulísti, et quare tristis incédo, dum afflígit me inimícus? ℟ Denn Du bist, Gott, meine Stärke; warum hast Du mich verstoßen, und warum geh ich traurig einher, da der Feind mich bedrängt?
℣ Emítte lucem tuam et veritátem tuam: ipsa me deduxérunt, et adduxérunt in montem sanctum tuum et in tabernácula tua. ℣ Sende aus Dein Licht und Deine Wahrheit; sie haben mich geleitet und mich herbeigeführt zu Deinem heiligen Berg und in Dein Gezelt.
℟ Et introíbo ad altáre Dei: ad Deum, qui lætíficat iuventútem meam. ℟ Und eintreten will ich zum Altare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut.
℣ Confitébor tibi in cíthara, Deus, Deus meus: quare tristis es, ánima mea, et quare contúrbas me? ℣ Ich will Dich preisen auf der Zither, Gott, mein Gott; warum bist du traurig, meine Seele, und warum verwirrst du mich?
℟ Spera in Deo, quóniam adhuc confitébor illi: salutáre vultus mei, et Deus meus. ℟ Hoffe auf Gott, denn noch will ich ihn preisen; er ist das Heil meines Angesichts und mein Gott.
℣ Glória Patri, et Fílio, et Spíritui Sancto. ℣ Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
℟ Sicut erat in princípio, et nunc, et semper: et in sǽcula sæculórum. Amen. ℟ Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.
℣ Introíbo ad altáre Dei. ℣ Eintreten will ich zum Altare Gottes.
℟ Ad Deum, qui lætíficat iuventútem meam. ℟ Zu Gott, der meine Jugend erfreut.
℣ Adiutórium nostrum in nómine Dómini. ℣ Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn.
℟ Qui fecit cælum et terram. ℟ Der Himmel und Erde erschaffen hat.

Schuldbekenntnis

Gleich dem Zöllner im Tempel (vgl. Lk 18, 13), betet der Priester tief verneigt das Schuldbekenntnis und schlägt sich zu den Worten mea culpa, mea culpa, mea máxima culpa dreimal an die Brust.

Lateinisch Deutsch
Confíteor Deo omnipoténti, Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
beátæ Maríæ semper Vírgini, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria,
beáto Michǽli Archángelo, dem hl. Erzengel Michael,
beáto Ioánni Baptístæ, dem hl. Johannes dem Täufer,
sanctis Apóstolis Petro et Paulo, den hll. Aposteln Petrus und Paulus,
ómnibus Sanctis, allen Heiligen,
et vobis, fratres: und euch, Brüder:
quia peccávi nimis dass ich viel gesündigt habe
cogitatióne, verbo et ópere: in Gedanken, Worten und Werken:
mea culpa, mea culpa, mea máxima culpa. durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld.
Ideo precor beátam Maríam semper Vírginem, Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria,
beátum Micháélem Archángelum, den hl. Erzengel Michael,
beátum Ioánnem Baptístam, den hl. Johannes den Täufer,
sanctos Apóstolos Petrum et Paulum, die hll. Apostel Petrus und Paulus,
omnes Sanctos, alle Heiligen,
et vos, fratres, und euch, Brüder,
oráre pro me ad Dóminum Deum nostrum. für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.
Lateinisch Deutsch
℟ Misereátur tui omnípotens Deus, et, dimíssis peccátis tuis, perdúcat te ad vitam ætérnam. ℟ Es erbarme sich deiner der allmächtige Gott, er lasse dir die Sünden nach und führe dich zum ewigen Leben.
℣ Amen. ℣ Amen.

Nun sprechen die Altardiener tief verneigt das Schuldbekenntnis und schlagen sich ebenfalls zu den Worten mea culpa … dreimal an die Brust.

Lateinisch Deutsch
Confíteor Deo omnipoténti, Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
beátæ Maríæ semper Vírgini, der seligen, allzeit reinen Jungfrau Maria,
beáto Michaéli Archángelo, dem hl. Erzengel Michael,
beáto Ioánni Baptístæ, dem hl. Johannes dem Täufer,
sanctis Apóstolis Petro et Paulo, den hll. Aposteln Petrus und Paulus,
ómnibus Sanctis, allen Heiligen
et tibi, pater: und dir, Vater,
quia peccávi nimis cogitatióne, verbo et ópere: dass ich viel gesündigt habe in Gedanken, Worten und Werken,
mea culpa, mea culpa, mea máxima culpa. durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld.
Ideo precor beátam Maríam semper Vírginem, Darum bitte ich die selige, allzeit reine Jungfrau Maria,
beátum Michaélem Archángelum, den hl. Erzengel Michael,
beátum Ioánnem Baptístam, den hl. Johannes den Täufer,
sanctos Apóstolos Petrum et Paulum, die hll. Apostel Petrus und Paulus,
omnes Sanctos, alle Heiligen
et te, pater, und dich, Vater,
oráre pro me ad Dóminum Deum nostrum. für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn.

Beim Folgenden bleiben die Altardiener noch tief verneigt. Erst zum Indulgéntiam richten sie sich auf und bekreuzigen sich.

Lateinisch Deutsch
℣ Misereátur vestri omnípotens Deus, et, dimíssis peccátis vestris, perdúcat vos ad vitam ætérnam. ℣ Es erbarme sich euer der allmächtige Gott, er lasse euch die Sünden nach und führe euch zum ewigen Leben.
℟ Amen. ℟ Amen.
Lateinisch Deutsch
℣ Indulgéntiam , absolutiónem et remissiónem peccatórum nostrórum tríbuat nobis omnípotens et miséricors Dóminus. ℣ Nachlass , Vergebung und Verzeihung unserer Sünden gewähre uns der allmächtige und barmherzige Herr.
℟ Amen. ℟ Amen.

Die Versikel werden mit leichter Verneigung des Hauptes gebetet.

Lateinisch Deutsch
℣ Deus, tu convérsus vivificábis nos. ℣ Gott, wende Dich uns zu und gib uns neues Leben.
℟ Et plebs tua lætábitur in te. ℟ Dann wird Dein Volk in Dir sich freuen.
℣ Osténde nobis, Dómine, misericórdiam tuam. ℣ Zeige, Herr, uns Deine Huld.
℟ Et salutáre tuum da nobis. ℟ Und schenke uns Dein Heil.
℣ Dómine, exáudi oratiónem meam. ℣ Herr, erhöre mein Gebet.
℟ Et clamor meus ad te véniat. ℟ Und lass mein Rufen zu Dir kommen.
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Orémus. ℣ Lasset uns beten.

Das folgende Gebet erinnert an den alttestamentlichen Gottesdienst, bei dem der Priester nur einmal im Jahr ins Allerheiligste eintreten durfte. Der Priester betet es still, während er zum Altar emporsteigt.

Lateinisch Deutsch
Aufer a nobis, quǽsumus, Dómine, iniquitátes nostras: ut ad Sancta sanctórum puris mereámur méntibus introíre. Per Christum, Dóminum nostrum. Amen. Nimm weg von uns, so bitten wir, Herr, unsere Sünden, damit wir ins Allerheiligste mit reinem Herzen einzutreten vermögen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Er legt beide Hände auf den Altar und küsst ihn. Dieser Kuss gilt den Märtyrerreliquien, die nach uraltem Brauch in jedem konsekrierten Altar eingelassen sind (vgl. auch Offb 6,9). Diese Heiligen, die ihr Blut für Christus vergossen haben, vertreten die triumphierende Kirche des Himmels.

Lateinisch Deutsch
Orámus te, Dómine, per mérita Sanctórum tuórum, quorum relíquiæ hic sunt, et ómnium Sanctórum: ut indúlgére dignéris ómnia peccáta mea. Amen. Wir bitten Dich, Herr, durch die Verdienste Deiner Heiligen, deren Reliquien hier ruhen, und aller Heiligen, Du mögest gnädig nachlassen alle meine Sünden. Amen.

In einer feierlichen Messe (levitiertes oder gesungenes Amt) wird nun der Altar beweihräuchert. Dies erinnert an die Altarweihe und auch an jene Wolke, die im Alten Testament ein Zeichen für die Gegenwart Gottes war. Zur Segnung des Weihrauchs spricht der Priester:

Lateinisch Deutsch
Ab illo bene dicáris, in cuius honóre cremáberis. Amen. Sei gesegnet durch den, zu dessen Ehre du verbrennst. Amen.

Auf der Epistelseite liest der Priester den Introitus, zu dessen ersten Worten er sich – außer im Requiem – bekreuzigt.
Die Stellen, an denen die wechselnden Teile in den Ordo Missæ eingefügt werden, sind im Folgenden mit einem roten Kreis gekennzeichnet.

Introitus

⊙ Introitus (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Kyrie

Die Neunzahl der Kyrie-Anrufungen geht auf den hl. Papst Gregor den Großen zurück († 604). Das Kyrie ist eine Huldigung an den dreifaltigen Gott und zugleich ein Ruf um sein Erbarmen.

Lateinisch Deutsch
℣ Kýrie, eléison. ℣ Herr, erbarme Dich.
℟ Kýrie, eléison. ℟ Herr, erbarme Dich.
℣ Kýrie, eléison. ℣ Herr, erbarme Dich.
℟ Christe, eléison. ℟ Christus, erbarme Dich.
℣ Christe, eléison. ℣ Christus, erbarme Dich.
℟ Christe, eléison. ℟ Christus, erbarme Dich.
℣ Kýrie, eléison. ℣ Herr, erbarme Dich.
℟ Kýrie, eléison. ℟ Herr, erbarme Dich.
℣ Kýrie, eléison. ℣ Herr, erbarme Dich.

Gloria

Je nach liturgischem Tag betet der Priester in der Mitte des Altares das Glória. Es erinnert an den Gesang der Engel auf den Fluren von Bethlehem (Lk 2,14). Bei den mit ° gekennzeichneten Stellen neigt man das Haupt und bekreuzigt sich beim am Ende.

Lateinisch Deutsch
Glória in excélsis ° Deo. Ehre sei ° Gott in der Höhe.
Et in terra pax homínibus bonæ voluntátis. Und auf Erden Friede den Menschen, die guten Willens sind.
Laudámus te. Wir loben Dich.
Benedícimus te. ° Wir preisen Dich.
° Adorámus te. ° Wir beten Dich an.
Glorificámus te. Wir verherrlichen Dich.
° Grátias ágimus tibi propter magnam glóriam tuam. ° Wir sagen Dir Dank ob Deiner großen Herrlichkeit.
Dómine Deus, Rex cæléstis, Herr und Gott, König des Himmels,
Deus Pater omnípotens. Gott, allmächtiger Vater.
Dómine Fili unigénite, ° Iesu Christe. Herr ° Jesus Christus, eingeborener Sohn.
Dómine Deus, Agnus Dei, Fílius Patris. Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.
Qui tollis peccáta mundi, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt:
miserére nobis. Erbarme Dich unser.
Qui tollis peccáta mundi, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt:
° súscipe deprecatiónem nostram. ° Nimm unser Flehen gnädig auf.
Qui sedes ad déxteram Patris, Du sitzest zur Rechten des Vaters:
miserére nobis. Erbarme Dich unser.
Quóniam tu solus Sanctus. Denn Du allein bist der Heilige.
Tu solus Dóminus. Du allein der Herr.
Tu solus Altíssimus, ° Iesu Christe. Du allein der Höchste, ° Jesus Christus.
Cum Sancto Spíritu: in glória Dei Patris. Mit dem Heiligen Geist, in der Herrlichkeit Gottes des Vaters.
Amen. Amen.

Der Priester küsst den Altar, wendet sich um, breitet beide Arme zum Volk hin aus und spricht:

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Orémus. ℣ Lasset uns beten.

Oration

⊙ Oration (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Dann singt oder spricht er auf der Epistelseite mit erhobenen Händen (in der sog. „Orantenhaltung“) die Oration. Die Haltung der „Orante“ bedeutet, dass der Priester dieses Gebet kraft seines Amtes im Namen der Kirche vollzieht. Nach der Oration antwortet man: ℟ Amen. Dann folgt die Lesung.

Lateinisch Deutsch
℟ Amen. ℟ Amen.

Lesung

⊙ Lesung (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Nach der Lesung lautet die Antwort: ℟ Deo grátias. / Dank sei Gott.

Lateinisch Deutsch
℟ Deo grátias. ℟ Dank sei Gott.

Graduale/ Alleluja/ Tractus

⊙ Zwischengesang (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Als Zwischengesang rezitiert der Priester und singt die Schola:
- während des Jahres: Graduale und Allelujavers
- in der Vorfasten- und Fastenzeit: Graduale und Tractus
- in der österlichen Zeit: zwei Allelujaverse
Eine zusätzliche „Sequenz“ gibt es nur an Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, dem Fest der Sieben Schmerzen Mariens und im Requiem.
Nun wird das Messbuch von der Epistelseite auf die Evangelienseite hinübergetragen. Dies ist nach dem antiken Raumverständnis die würdigere Seite, denn vom Altarkreuz aus gesehen liegt sie rechts (d. h. zur Rechten des Gekreuzigten). Außerdem weist dort, wo der Altar geostet ist, die Evangelienseite nach Norden hin. Der Norden symbolisiert die Finsternis, in die hinein das Licht des Evangeliums leuchten soll (vgl. Joh 1,5).
In feierlichen Messen wird Weihrauch eingelegt. Im levitierten Amt bittet der Diakon den Priester um den Segen. Ansonsten erhebt der Priester selbst, in der Mitte vor dem Altar stehend, kurz die Augen zum Kreuz, senkt sie wieder, legt die gefalteten Hände an den Altar und betet tief verneigt:

Lateinisch Deutsch
Munda cor meum ac lábia mea, omnípotens Deus, qui lábia Isaíæ Prophétæ cálculo mundásti ígnito: ita me tua grata miseratióne dignáre mundáre, ut sanctum Evangélium tuum digne váleam nuntiáre. Per Christum Dóminum nostrum. Amen. Reinige mein Herz und meine Lippen, allmächtiger Gott, der Du die Lippen des Propheten Isaias mit glühender Kohle gereinigt hast. So reinige auch mich in Deinem gnädigen Erbarmen, dass ich Dein heiliges Evangelium würdig zu verkünden vermag. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Das folgende Gebet entfällt im Requiem.

Lateinisch Deutsch
Iube, Dómine, benedictine. Gib, Herr, den Segen.
Dóminus sit in corde meo et in lábiis meis: ut digne et competénter annúntiem Evangélium suum. Amen. Der Herr sei in meinem Herzen und auf meinen Lippen, damit ich würdig und angemessen sein Evangelium verkünde. Amen.

Im levitierten Amt folgt eine Evangeliumsprozession, und das Evangeliar wird beweihräuchert, bevor der Diakon feierlich das Evangelium singt.
Andernfalls singt oder liest der Priester selbst das Evangelium.
Als Zeichen wacher Bereitschaft erheben sich alle.

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Sequéntia sancti Evangélii secúndum N. ℣ Aus dem heiligen Evangelium nach N.
℟ Glória tibi, Dómine. ℟ Ehre sei Dir, o Herr.

Evangelium

⊙ Evangelium (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Nach dem Evangelium lautet die Antwort ℟ Laus tibi, Christe. / Lob sei Dir, Christus.

Lateinisch Deutsch
℟ Laus tibi, Christe. ℟ Lob sei Dir, Christus.

Währenddessen küsst der Priester ehrfürchtig den Beginn des Evangeliums und spricht:

Lateinisch Deutsch
Per evangélica dicta deleántur nostra delícta. Durch die Worte des Evangeliums mögen getilgt werden unsere Sünden.

Predigt

An dieser Stelle kann eine Predigt folgen.

Credo

Dann betet der Priester, je nach liturgischem Tag, in der Mitte des Altares das Credo. Bei den mit ° gekennzeichneten Stellen neigt man das Haupt und bekreuzigt sich beim am Ende.

Lateinisch Deutsch
Credo in unum ° Deum, Ich glaube an den einen ° Gott,
Patrem omnipoténtem, den allmächtigen Vater,
factórem cæli et terræ, Schöpfer des Himmels und der Erde,
visibílium ómnium, et invisibílium. aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge.
Et in unum Dóminum ° Iesum Christum, Und an den einen Herrn ° Jesus Christus,
Fílium Dei unigénitum. Gottes eingeborenen Sohn.
Et ex Patre natum ante ómnia sǽcula. Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit.
Deum de Deo, Gott von Gott,
lumen de lúmine, Licht vom Licht,
Deum verum de Deo vero. wahrer Gott vom wahren Gott;
Génitum, non factum, gezeugt, nicht geschaffen,
consubstantiálem Patri: eines Wesens mit dem Vater;
per quem ómnia facta sunt. durch ihn ist alles geschaffen.
Qui propter nos hómines, et propter nostram salútem descéndit de cælis. Für uns Menschen und um unseres Heiles willen ist er vom Himmel herabgestiegen.

Zum folgenden Vers knien alle nieder. Zusätzlich verneigt man am Fest Mariä Verkündigung und während der Weihnachtsoktav das Haupt.

Lateinisch Deutsch
Et incarnátus est de Spíritu Sancto ex María Vírgine: Er hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau,
Et homo factus est. und ist Mensch geworden.
Lateinisch Deutsch
Crucifíxus étiam pro nobis: sub Póntio Piláto Gekreuzigt wurde er sogar für uns; unter Pontius Pilatus
passus, et sepúltus est. hat er den Tod erlitten und ist begraben worden.
Et resurréxit tértia die, secúndum Scriptúras. Er ist auferstanden am dritten Tage, gemäß der Schrift.
Et ascéndit in cælum: Er ist aufgefahren in den Himmel
sedet ad déxteram Patris. und sitzt zur Rechten des Vaters.
Et íterum ventúrus est cum glória Er wird wiederkommen in Herrlichkeit,
iudicáre vivos et mórtuos: Gericht zu halten über Lebende und Tote,
cuius regni non erit finis. und seines Reiches wird kein Ende sein.
Et in Spíritum Sanctum, Ich glaube an den Heiligen Geist,
Dóminum, et vivificántem: den Herrn und Lebensspender,
qui ex Patre, Filióque procédit. der vom Vater und vom Sohne ausgeht.
Qui cum Patre et Fílio simul ° adorátur et conglorificátur: Er wird mit dem Vater und dem Sohn zugleich ° angebetet und verherrlicht;
qui locútus est per Prophétas. er hat gesprochen durch die Propheten.
Et unam sanctam cathólicam et apostólicam Ecclésiam. Ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Confíteor unum baptísma in remissiónem peccatórum. Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Et exspécto resurrectiónem mortuórum. Ich erwarte die Auferstehung der Toten.
Et vitam ventúri sæculi. Amen. Und das Leben der zukünftigen Welt. Amen.

Opfermesse

Opferung

Die Opferung verbindet verschiedene Elemente der Zurüstung und Darbringung der Gaben, die in das Opfer Christi eingehen sollen, zu einer harmonischen Einheit. Ihren ‚Rahmen‘ bildet das einleitende Orémus, gemeinsam mit der abschließenden Secret.
Der Priester küsst den Altar, wendet sich um, breitet beide Arme zum Volk hin aus und spricht:

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Orémus. ℣ Lasset uns beten.

Offertorium

Die Schola singt und der Priester rezitiert die Antiphon zum Offertorium.

Offertorium (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Im feierlichen Amt trägt nun der Subdiakon den verhüllten Kelch mit der Hostie zum Altar. Ihm folgen die Ministranten mit Wasser und Wein.

Opferung des Brotes

Das Velum wird vom Kelch genommen, wozu die Ministranten ein Glockenzeichen geben, um die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf die nun beginnende Opferhandlung zu lenken.
Die Hostie auf der Patene und der Wein im Kelch sind in erster Linie die Opfergaben der Kirche. Zugleich aber weisen sie über sich hinaus, denn sie sind auch Symbol für den opfernden Menschen. Sowohl der zelebrierende Priester als auch die versammelten Gläubigen sollen ihr eigenes Opfer mit dem Opfer Jesu Christi vereinen, indem sie ihre persönliche Hingabe an Gott erneuern und gleichsam sich selbst mit auf die Patene legen.

Lateinisch Deutsch
Súscipe, sancte Pater, omnipotens ætérne Deus, hanc immaculátam hóstiamtiam, quam ego indígnus fámulus tuus óffero tibi Deo meo vivo et vero, pro innumerábilibus peccátis, et offensiónibus, et neglégentiis meis, et pro ómnibus circumstántibus, sed et pro ómnibus fidélibus christiánis vivis atque defúnctis: ut mihi, et illis profíciat ad salútem in vitam ætérnam. Amen. Nimm an, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, diese makellose Opfergabe, die ich, Dein unwürdiger Diener, Dir, meinem lebendigen und wahren Gott, darbringe für meine unzähligen Sünden, Fehler und Nachlässigkeiten, für alle Umstehenden und auch für alle lebenden und verstorbenen Christgläubigen, damit sie mir und ihnen zum Heil gereiche, zum ewigen Leben. Amen.

Vermischung von Wein und Wasser

Indem der Priester ein wenig Wasser in den Wein mischt, ahmt er genau das nach, was auch Jesus nach damaliger Sitte beim letzten Abendmahl getan hat.
Der Ritus der Vermischung weist wiederum darauf hin, dass das Opfer der Umstehenden sich mit dem Opfer Jesu vereinen soll. Ebenso kann er als Hinweis auf die Verbindung von göttlicher und menschlicher Natur in Jesus Christus gesehen werden, wobei der Wein seine Gottheit und das Wasser seine menschliche Natur bedeutet. Schließlich geht es um das Geheimnis unserer eigenen Erlösung, denn wie der Tropfen Wasser in den Wein, so wird in der Taufe der Mensch gleichsam hineingetaucht in den dreifaltigen Gott. Durch die heiligmachende Gnade sind wir mit göttlichem Leben erfüllt und „teilhaft göttlicher Natur“ (2 Petr 1,4).
Während des folgenden Gebetes macht der Priester ein Kreuzzeichen über das Wasser und gibt einen kleinen Teil davon in den Kelch. Das Kreuzzeichen unterbleibt im Requiem.

Lateinisch Deutsch
Deus , qui humánæ substántiæ dignitátem mirabíliter condidísti, et mirabílius reformásti: da nobis per hujus aquæ et vini mystérium ejus divinitátis esse consórtes, qui humanitátis nostræ fíeri dignátus est párticeps, Jesus Christus, Fílius tuus, Dóminus noster: Qui tecum vivit et regnat in unitáte Spíritus Sancti Deus: per ómnia sǽcula sæculórum. Amen. Gott , der Du die Würde der menschlichen Natur wunderbar begründet und noch wunderbarer erneuert hast, lass uns durch das Geheimnis dieses Wassers und Weines an der Gottheit dessen teilhaben, der sich gewürdigt hat, unserer Menschennatur teilhaftig zu werden, Jesus Christus, Dein Sohn, unser Herr, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Opferung des Kelches

Der Priester hält den Kelch empor und opfert ihn auf, indem er mit erhobenen Augen spricht:

Lateinisch Deutsch
Offérimus tibi, Dómine, cálicem salútáris, tuam deprecántes cleméntiam: ut in conspéctu divínæ maiestátis tuæ, pro nostra et totíus mundi salúte, cum odóre suavitátis ascéndat. Amen. Wir bringen Dir, Herr, den Kelch des Heiles dar und flehen Deine Milde an, dass er zum Angesicht Deiner göttlichen Majestät für unser und der ganzen Welt Heil mit süßem Wohlgeruch emporsteige. Amen.

Er stellt den Kelch auf das Korporale und bedeckt ihn mit der Palla.

Selbstaufopferung

Im folgenden Gebet kommt deutlich der Gedanke des Selbstopfers zum Ausdruck. Äußerlich nimmt der Priester eine demütig geneigte Haltung ein, während die Kirche ihm das Gebet der drei Jünglinge im Feuerofen in den Mund legt. Weil diese jungen Helden sich geweigert hatten, die Götzen Babylons anzubeten, ließ man sie in einen glühenden Feuerofen werfen, doch mitten in der Feuerglut blieben sie unversehrt und brachten unter Lobpreis sich selbst Gott zum Opfer dar (Dan 3, 38-40).

Lateinisch Deutsch
In spíritu humilitátis et in ánimo contríto suscipiámur a te, Dómine: et sic fiat sacrifícium nostrum in conspéctu tuo hódie, ut pláceat tibi, Dómine Deus. Im Geist der Demut und mit zerkirschtem Herzen mögen wir von Dir angenommen werden, Herr, und so geschehe heute unser Opfer vor Deinem Angesicht, dass es Dir wohlgefalle, Herr und Gott.

Anrufung des Heiligen Geistes

Der Priester richtet sich auf, erhebt die Augen und die Hände und segnet dann die Opfergaben, indem er betet:

Lateinisch Deutsch
Veni, sanctificátor omnípotens ætérne Deus: et béne dic hoc sacrifícium, tuo sancto nómine præparátum. Komm, Heiligmacher, allmächtiger, ewiger Gott, und segne dieses Opfer, das Deinem heiligen Namen bereitet ist.

Im feierlichen Amt werden nun zunächst die Opfergaben, dann der Altar, der Priester, der Klerus und schließlich die Gläubigen beweihräuchert. Während der Priester die Weihrauchkörner auf die glühende Kohle legt, betet er:

Lateinisch Deutsch
Per intercessiónem beáti Michaélis Archángeli, stántis a dextris altáris incénsi, et ómnium electórum suórum, incénsium istud dignétur Dóminus bene dícere, et in odórem suavitátis accípere. Per Christum, Dóminum nostrum. Amen. Auf die Fürsprache des heiligen Erzengels Michael, der zur Rechten des Rauchopferaltares steht, und all seiner Erwählten möge der Herr diesen Weihrauch segnen und ihn als lieblichen Wohlgeruch annehmen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Nun erhebt der Priester das Rauchfass zu genau festgelegten kreuz- und kreisförmigen Schwingungen über Kelch und Hostie, wodurch ihre Aussonderung und Bestimmung zur Opfergabe zum Ausdruck gebracht wird. Einen ähnlichen Ritus gab es bereits im Alten Testament (Ex 29, 24 f.).

Lateinisch Deutsch
Incénsum istud a te benedíctum ascéndat ad te, Dómine: et descéndat super nos misericórdia tua. Dieser von Dir gesegnete Weihrauch steige empor zu Dir, Herr, und es steige auf uns herab Deine Barmherzigkeit.

Während der Beweihräucherung des Altares betet er:

Lateinisch Deutsch
Dirigátur, Dómine, orátio mea, sicut incénsum, in conspéctu tuo: elevátio mánuum meárum sacrifícium vespertínum. Pone, Dómine, custódiam ori meo, et óstium circumstántiæ lábiis meis: ut non declínet cor meum in verba malítiæ, ad excusándas excusatiónes in peccátis. Mein Gebet, Herr, werde wie Weihrauch vor Dein Angesicht gelenkt, das Erheben meiner Hände sei vor Dir wie ein Abendopfer. Stelle, Herr, eine Wache an meinen Mund und gib ein schützendes Tor meinen Lippen, damit mein Herz nicht abgleite in Worte der Bosheit, um sich in Sünden unter Vorwänden zu rechtfertigen.

Bei der Rückgabe des Rauchfasses spricht er:

Lateinisch Deutsch
Accéndat in nobis Dóminus ignem sui amóris, et flammam ætérnæ caritátis. Amen. Es entzünde in uns der Herr das Feuer seiner Liebe und die Flamme ewiger Hingabe. Amen.

Händewaschung

Nun reinigt der Priester insbesondere noch einmal die vier Fingerspitzen, mit denen er bald den Leib des Herrn berühren wird (falls der Altar aber inzensiert wurde, die Hände ganz), und rezitiert dazu:

Psalm 25, 6–12

Lateinisch Deutsch
Lavábo inter innocéntes manus meas: et circúmdabo altáre tuum, Dómine: Unter Unschuldigen will ich meine Hände waschen und Deinen Altar umschreiten, o Herr,
Ut áudiam vocem laudis, et enárrem univérsa mirabília tua. um die Stimme des Lobes zu hören und all Deine Wunder zu erzählen.
Dómine, diléxi decórem domus tuæ et locum habitatiónis glóriæ tuæ. Ich liebe, Herr, die Schönheit Deines Hauses und den Wohnort Deiner Herrlichkeit.
Ne perdas cum ímpiis, Deus, ánimam meam, et cum viris sánguinum vitam meam: Verdirb nicht mit den Frevlern, Gott, meine Seele und mit Männern voller Blutschuld mein Leben,
In quorum mánibus iniquitátes sunt: déxtera eórum repléta est munéribus. in deren Händen Unrecht ist, ihre Rechte aber ist voll von Geschenken.
Ego autem in innocéntia mea ingréssus sum: rédime me et miserére mei. Ich aber bin in meiner Unschuld gewandelt, erlöse mich und erbarme Dich meiner.
Pes meus stetit in dirécto: in ecclésiis benedícam te, Dómine. Mein Fuß steht auf geradem Weg, in den Versammlungen will ich Dich loben, Herr.
Glória Patri, et Fílio, et Spíritui Sancto. Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Sicut erat in princípio, et nunc, et semper: et in sǽcula sæculórum. Amen. Wie es war im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Aufopferung an die Allerheiligste Dreifaltigkeit

In der Mitte des Altares erhebt der Priester die Augen zum Kreuz, senkt sie wieder, legt in leicht verbeugter Haltung die gefalteten Hände auf den Altar und spricht:

Lateinisch Deutsch
Súscipe, sancta Trínitas, hanc oblatiónem, quam tibi offérimus ob memóriam passiónis, resurrectiónis et ascensiónis Iesu Christi, Dómini nostri: Nimm an, heilige Dreifaltigkeit, diese Opfergabe, die wir Dir darbringen zum Gedächtnis des Leidens, der Auferstehung und der Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus
et in honórem beátæ Maríæ semper Vírginis, et beáti Ioánnis Baptístæ et sanctórum Apostolórum Petri et Pauli, et istórum et ómnium Sanctórum: und zu Ehren der seligen immerwährenden Jungfrau Maria, des heiligen Johannes des Täufers, der heiligen Apostel Petrus und Paulus sowie dieser (deren Reliquien im Altar ruhen) und aller Heiligen,
ut illis profíciat ad honórem, nobis autem ad salútem: damit sie ihnen zur Ehre, uns aber zum Heil gereiche
et illi pro nobis intercédere dignéntur in cælis, quorum memóriam ágimus in terris. und jene im Himmel unsere Fürsprecher seien, deren Gedächtnis wir auf Erden begehen.
Per eúndem Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Bitte an die Gläubigen

Der Priester küsst den Altar und wendet sich ein letztes Mal dem Volk zu, bevor er dann endgültig das Innerste des Heiligtums betritt, um – wie Moses – mit Gott ganz allein zu sein.
Durch die Worte „mein und euer Opfer“ wird deutlich, dass die tätige Teilnahme der Gläubigen in einem wirklichen Mitopfern besteht und dass Priester und Volk in heiliger Opfergemeinschaft verbunden sind,
dass der eigentliche eucharistische Opferakt aber allein durch den Priester vollzogen wird, dem sich die Gläubigen anschließen.

Lateinisch Deutsch
℣ Oráte, fratres: ut meum ac vestrum sacrifícium acceptábile fiat apud Deum Patrem omnipoténtem. ℣ Betet, Brüder, dass mein und euer Opfer wohlgefällig werde bei Gott, dem allmächtigen Vater.

Die Altardiener antworten:

Lateinisch Deutsch
℟ Súscipiat Dóminus sacrifícium de mánibus tuis ad laudem et glóriam nóminis sui, ad utilitátem quoque nostram, totiúsque Ecclésiæ suæ sanctæ. ℟ Der Herr nehme das Opfer an aus deinen Händen zum Lob und Ruhme seines Namens, zum Segen für uns und seine ganze heilige Kirche.
℣ Amen. ℣ Amen.

Secret

Zum Abschluss der Opferung betet der Priester still die Secret.

⊙ Secret (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Den Abschluss der Secret singt oder spricht der Priester laut und leitet damit zugleich den Hauptteil der hl. Messe ein:

Lateinisch Deutsch
℣ Per ómnia sǽcula sæculórum. ℣ Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
℟ Amen. ℟ Amen.

Wandlung

Nun folgt das Herzstück der hl. Messe, die Konsekration der eucharistischen Gaben, die Wesensverwandlung von Brot und Wein.
In ihr setzt Jesus selbst durch den Priester auf geheimnisvolle Weise sein Kreuzesopfer sakramental gegenwärtig,
und die Kirche stellt es opfernd dem Vater vor.
Diesem unfassbar großen Geheimnis wollen wir uns in großer Ehrfurcht nahen!

Präfation

Die Präfation ist ein feierlicher Aufgesang zum Kanon. Im Zentrum des einleitenden Dialogs stehen die beiden Aufforderungen sursum corda und grátias agámus. Mit zu Gott erhobenem Herzen und in der Gesinnung tiefster Dankbarkeit treten wir mit dem Priester in das Opfer Jesu Christi ein und vereinigen unseren Lobpreis mit jenem der Engel.

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Sursum corda. ℣ Erhebet die Herzen.
℟ Habémus ad Dóminum. ℟ Wir haben sie beim Herrn.
℣ Grátias agámus Dómino, Deo nostro. ℣ Lasset uns danken dem Herrn, unserem Gott.
℟ Dignum et iustum est. ℟ Das ist würdig und recht.

An Tagen, die keine eigene Präfation haben, wird die gewöhnliche Präfation (S. 48) gebetet, an Sonntagen nach Epiphanie und Pfingsten die Präfation von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit (S. 37).

Die eigenen Präfationen sind:
- S. 29 für die Adventszeit
- S. 30 für die Weihnachtszeit
- S. 30 für die Zeit von Epiphanie
- S. 31 für die Fastenzeit
- S. 32 für die Passionszeit (und in Messen vom Heiligen Kreuz)
- S. 32 für die Osterzeit
- S. 33 für das Fest Christi Himmelfahrt
- S. 34 in Messen zu Ehren des Heiligsten Herzens Jesu
- S. 35 in Messen zu Ehren Christi, des Königs
- S. 36 in Messen zu Ehren des Allerheiligsten Altarsakramentes
- S. 37 in Messen zu Ehren des Heiligen Geistes
- S. 38 in Messen zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit
- S. 39 in Messen zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria
- S. 40 in Messen zu Ehren des heiligen Joseph
- S. 41 in Messen zu Ehren der heiligen Apostel
- S. 42 in Messen zu Ehren der heiligen Engel
- S. 42 in Messen zu Ehren des heiligen Johannes des Täufers
- S. 43 in Messen zu Ehren heiliger Märtyrer
- S. 44 in Messen zu Ehren von Heiligen und Patronen
- S. 46 in Messen zur Kirchweihe
- S. 47 Hochzeitspräfation
- S. 48 gewöhnliche Präfation
- S. 49 in Messen für die Verstorbenen

Danach jeweils weiter auf Seite 50

Sanctus

Die erste Hälfte des Sanctus ist der Berufungsvision des Propheten Isaias entnommen (Is 6, 1–4). Darin huldigen die Engel des Himmels dem dreifaltigen Gott. Die zweite Hälfte erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag (Mt 21, 9).
Der Priester betet es in leicht verbeugter Haltung und bekreuzigt sich beim am Ende.

Lateinisch Deutsch
Sanctus, Sanctus, Sanctus Dóminus, Deus Sábaoth. Heilig, Heilig, Heilig, Herr, Gott der Heerscharen.
Pleni sunt cæli et terra glória tua. Himmel und Erde sind erfüllt von Deiner Herrlichkeit.
Hosánna in excélsis. Hosanna in der Höhe!
Benedíctus, qui venit in nómine Dómini. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Hosánna in excélsis. Hosanna in der Höhe!

Messkanon

Über das eucharistische Hochgebet, den römischen Messkanon, sagt das Konzil von Trient:
„Das Heilige muss heilig verwaltet werden. Da es nun nichts Heiligeres gibt als dieses Opfer, so hat die katholische Kirche, um würdig und ehrfurchtsvoll zu opfern und zu empfangen, seit vielen Jahrhunderten den heiligen Kanon eingeführt. Er ist frei von jedem Irrtum und enthält nichts, was nicht ganz und gar Heiligkeit und Frömmigkeit atmet und die Herzen der Opfernden zu Gott emporrichtet.“ (22. Sitzung [1562], 4. Kapitel)

Der Kanon wird in ehrfurchtsvoller Stille vollzogen. Diese Stille gleicht einem Schleier, der das Heilige birgt und schützt. Sie drückt Demut aus, denn vor dem, was hier geschieht, muss der Mensch verstummen (vgl. Hab 2, 20). Wie Gott sich dem Propheten Elias auf dem Sinai im sanften Säuseln geoffenbart hat (1 Kön 19, 11–13), so vollzogen sich auch die Menschwerdung, die Geburt und die Auferstehung Jesu in heiliger Stille.
Die Kanonstille lädt die Gläubigen ein, betend „nach innen“ zu gehen und sich kraft ihrer in der Taufe erworbenen Vollmacht als Mitopfernde mit dem opfernden Priester zu vereinen.

Te igitur

Der Priester erhebt Hände und Augen, beugt sich dann bis zum Altar nieder, küsst ihn und zeichnet drei Kreuzzeichen über die Opfergaben.

Lateinisch Deutsch
Te igitur, clementíssime Pater, per Iesum Christum, Fílium tuum, Dóminum nostrum, súpplices rogámus ac pétimus, uti accépta hábeas et benedícas, Dich also, mildreichster Vater, bitten wir demütig und flehen zu Dir durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn, dass Du annehmen und segnen wollest
hæc dona, diese Gaben,
hæc múnera, diese Geschenke,
hæc sancta sacrifícia illibáta. diese heiligen und makellosen Opfergaben.

In primis

Nun beruft sich der Priester auf die Gemeinschaft der Kirche und betet für sie.

Lateinisch Deutsch
In primis, quæ tibi offérimus pro Ecclésia tua sancta cathólica: Vor allem bringen wir sie Dir dar für Deine heilige katholische Kirche,
quam pacificáre, custodíre, adunáre et régere dignéris toto orbe terrárum: die Du befrieden, behüten, einen und leiten wollest auf dem ganzen Erdkreis,
una cum fámulo tuo Papa nostro N. in Einheit mit Deinem Diener, unserem Papst N.,
et Antístite nostro N. und unserem Bischof N.
et ómnibus orthodóxis, atque cathólicæ et apostólicæ fídei cultóribus. und mit allen rechtgläubigen Förderern des katholischen und apostolischen Glaubens.

Memento für die Lebenden

Im folgenden Gebet, bei dem der Priester kurz innehält, ist bemerkenswert, dass die anwesenden Gläubigen als solche bezeichnet werden, für die geopfert wird und die im Glauben und in liebender Hingabe auch selber opfern.

Lateinisch Deutsch
Meménto, Dómine, famulórum famulárumque tuárum N. et N. Gedenke, Herr, Deiner Diener und Dienerinnen N. und N.
et ómnium circumstántium, quorum tibi fides cógnita est et nota devótio, und aller Umstehenden, deren Glauben und Hingabe Du kennst
pro quibus tibi offérimus: und für die wir dieses Opfer darbringen.
vel qui tibi ófferunt hoc sacrifícium laudis, Doch auch sie selber bringen Dir dieses Opfer des Lobes dar
pro se suísque ómnibus: für sich und für all die Ihrigen,
pro redemptióne animárum suárum, für die Rettung ihrer Seelen,
pro spe salútis et incolumitátis suæ: für die Hoffnung auf Heil und Wohlfahrt.
tíbiqué reddunt vota sua ætérno Deo, vivo et vero. Dir, dem ewigen, lebendigen und wahren Gott, erfüllen sie ihre Gelübde.

Communicantes

Dieses Gebet, das sich auf die Gemeinschaft mit der triumphierenden Kirche im Himmel beruft, hat zu Weihnachten, Epiphanie, Gründonnerstag, Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten jeweils einen eigenen Anfang.

Lateinisch Deutsch
Communicántes, et memóriam venerántes, Wir stellen uns in Gemeinschaft
in primis glóriosæ semper Vírginis Maríæ, und vollziehen in Ehrfurcht das Gedächtnis vor allem
Genetrícis Dei et Dómini nostri Iesu Christi: ✝ der glorreichen immerwährenden Jungfrau Maria, der Mutter unseres Gottes und Herrn Jesus Christus, ✝

An dieser Stelle wird jeweils fortgefahren:

Lateinisch Deutsch
✝ sed et beáti Ioseph, eiúsdem Vírginis Sponsi, ✝ aber auch des heiligen Joseph, des Bräutigams dieser Jungfrau,
et beatorum Apostolórum ac Mártyrum tuórum, Petri et Pauli, Andréæ, Iacóbi, Ioánnis, Thomæ, sowie Deiner heiligen Apostel und Märtyrer Petrus und Paulus, Andreas, Jakobus, Johannes, Thomas,
Iacóbi, Philíppi, Bartholomæi, Matthæi, Simónis et Thaddæi: Jakobus, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Simon und Thaddäus,
Lini, Cleti, Cleméntis, Xysti, Cornélii, Cypriáni, Lauréntii, Chrysógoni, Ioánnis et Pauli, Linus, Cletus, Clemens, Xystus, Cornelius, Cyprianus, Laurentius, Chrysogonus, Johannes und Paulus,
Cosmæ et Damiáni: Kosmas und Damian
et ómnium Sanctórum tuórum: quorum méritis precibúsque concédas, und aller Deiner Heiligen. Auf ihre Verdienste und ihre Fürsprache hin gewähre,
ut in ómnibus protectiónis tuæ muniámur auxílio. dass wir in allem durch die Hilfe Deines Schutzes gesichert seien.
Per eúndem Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Hanc igitur

Das folgende Gebet hat am Gründonnerstag, an Ostern und Pfingsten (siehe unten) und in der Messe bei der Weihe eines Bischofs eine eigene Form. Während der Priester die Hände über die Gaben ausbreitet, wird mit der Altarglocke ein Zeichen gegeben. Nun steht die heilige Wandlung unmittelbar bevor.

Lateinisch Deutsch
Hanc ígitur oblatiónem servitútis nostræ, Dieses Opfer unseres Dienstes
sed et cunctæ famíliæ tuæ, quǽsumus, Dómine, ut placátus accípias: und Deiner ganzen Familie nimm denn, so bitten wir, Herr, gnädig an.
Lateinisch Deutsch
diésque nostros in tua pace dispónas, Ordne unsere Tage in Deinem Frieden
atque ab ætérna damnatióne nos éripe, und gebiete, dass wir der ewigen Verdammnis entrissen
et in electórum tuórum iúbeas grege numerári. und der Schar Deiner Auserwählten zugezählt werden.
Per Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Quam oblationem

Noch einmal bittet der Priester Gott um die Verwandlung der Opfergaben.

Lateinisch Deutsch
Quam oblatiónem tu, Deus, in ómnibus, Diese Opfergabe mache Du, o Gott, in jeder Hinsicht,
quǽsumus, so bitten wir, zu einer
bene díctam, gesegneten,
adscrí ptam, eingetragenen,
ra tam, gültigen,
rationábilem, vernunftgemäßen und
acceptabílemque fácere dignéris, annehmbaren
ut nobis Cor pus et Sán guis fiat dilectíssimi Fílii tui, Dómini nostri Iesu Christi. damit sie uns werde Leib und Blut Deines vielgeliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.

Verwandlung von Brot und Wein

Alles Bisherige diente zur Vorbereitung auf das Große, das jetzt geschieht. Zum Zeichen dafür, dass Christus selbst im Priester gegenwärtig ist, um sein Opfer zu vergegenwärtigen, berühren die Altardiener während der Wandlung den Saum des Messgewandes (vgl. Mk 6,56).
Wem immer es möglich ist, der wird nun in Ehrfurcht niederknien.

Lateinisch Deutsch
Qui prídie quam paterétur, accépit panem in sanctas ac venerábiles manus suas, Dieser nahm am Abend, bevor er litt, Brot in seine heiligen und ehrwürdigen Hände,
et elevátis óculis in cælum ad te Deum, Patrem suum omnipoténtem, und indem er mit zum Himmel, zu Dir, Gott, seinem allmächtigen Vater, erhobenen Augen
tibi grátias agens, bene dixit, fregit, deditque discípulis suis, Dir Dank sagte, seg nete er es, brach es und gab es seinen Jüngern
dicens: Accípite, et manducáte ex hoc omnes. mit den Worten: Nehmet hin und esset alle davon,
Lateinisch Deutsch
Hoc est enim denn das
Corpus meum. ist mein Leib.

Sogleich, nach diesen Worten kniet sich der Priester nieder und betet den Leib des Herrn an. Dann zeigt er IHN hoch erhoben dem Volk.
Aus Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten hält der Priester die vier Finger, mit denen er die heilige Hostie berührt hat, von nun an beisammen.

Lateinisch Deutsch
Símili modo postquam cenátum est, accípiens et hunc præclárum Cálicem In gleicher Weise nahm er nach dem Mahl auch diesen erhabenen Kelch
in sanctas ac venerábiles manus suas: in seine heiligen und ehrwürdigen Hände,
item tibi grátias agens, bene dixit, und Dir ebenso Dank sagend, seg nete er ihn
deditque discípulis suis, dicens: Accípite, et bíbite ex eo omnes. und gab ihn seinen Jüngern mit den Worten: Nehmet hin und trinket alle daraus,
Lateinisch Deutsch
Hoc est enim Calix Sánguinis mei, denn das ist der Kelch meines Blutes,
novi et ætérni testaménti: des neuen und ewigen Bundes
mystérium fídei: – Geheimnis des Glaubens –,
qui pro vobis et pro multis effundétur in remissiónem peccatórum. das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Lateinisch Deutsch
Hæc quotiescúmque fecéritis, in mei memóriam faciétis. Sooft ihr dies tut, tut es zu meinem Gedächtnis.

Auch das Kostbare Blut betet der Priester an und zeigt den Kelch dem Volk.
Durch die eucharistische Wesensverwandlung (Transsubstantiation) wurde das innere Wesen, nicht die äußere Gestalt, von Brot und Wein verwandelt. Wir bekennen, dass nun unter den eucharistischen Gestalten Jesus Christus selbst mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen ist.
Nach dem Vorbild Jesu wurde die heilige Wandlung in zwei Teilen vollzogen, um durch die getrennte Gegenwart seines heiligen Leibes und seines kostbaren Blutes auf mystische Weise seinen Tod am Kreuz darzustellen.

Unde et memores

Die folgenden beiden Gebete spricht der Priester mit erhobenen und ausgebreiteten Händen, in der Haltung der „Orante“.

Lateinisch Deutsch
Unde et mémores, Dómine, nos servi tui, Indem wir nun das Gedächtnis vollziehen, Herr, wir, Deine Diener,
sed et plebs tua sancta, eiusdem Christi Fílii tui, Dómini nostri, aber auch Dein heiliges Volk, des so seligen Leidens,
tam beátæ passiónis, nec non et ab ínferis resurrectiónis, der Auferstehung von den Toten
sed et in cælos gloriósæ ascensiónis: und der glorreichen Himmelfahrt Deines Sohnes,
offérimus præcláræ maiestáti tuæ de tuis donis ac datis, unseres Herrn Jesus Christus, bringen wir Deiner erhabenen Majestät
hóstiam puram, hóstiam sanctam, hóstiam immaculátam, von Deinen Geschenken und Gaben ein reines Opfer, ein heiliges Opfer, ein makelloses Opfer dar,
Panem sanctum vitæ ætérnæ, et Cálicem salútis perpétuæ. das heilige Brot des ewigen Lebens und den Kelch des immerwährenden Heiles.

Supra quæ

Das Gebet erinnert an die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge vom ersten Opfer des Abel über die Opfer Abrahams und Melchisedechs bis hin zu deren Erfüllung im Kreuzesopfer Jesu.

Lateinisch Deutsch
Supra quæ propítio ac seréno vultu respícere dignéris: Darauf mögest Du mit gnädigem und huldvollem Angesicht schauen
et accépta habére, sicut accépta habére dignátus es múnera púeri tui iusti Abel, und es wohl annehmen, wie Du wohlgefällig angenommen hast die Gaben Deines gerechten Dieners Abel,
et sacrifícium patriárchæ nostri Abrahæ: das Opfer unseres Patriarchen Abraham
et quod tibi obtulit summus sacérdos tuus Melchísedech, und was Dein Hoherpriester Melchisedech Dir dargebracht hat,
sanctum sacrifícium, immaculátam hóstiam. ein heiliges Opfer, eine unbefleckte Opfergabe.

Supplices te rogamus

Der Priester betet tief verbeugt, küsst dann den Altar und macht über die heiligen Gestalten und auch über sich selbst das Kreuzzeichen.

Lateinisch Deutsch
Súpplices te rogámus, Omnípotens Deus: Demütig flehend bitten wir Dich, allmächtiger Gott:
iube hæc perférri per manus sancti Angeli tui Lass dies durch die Hände Deines heiligen Engels
in sublíme altáre tuum, in conspéctu divínæ maiestátis tuæ: zu Deinem himmlischen Altar gelangen, vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät,
ut, quotquot ex hac altáris participatióne damit wir alle, die wir durch diese Teilnahme am Altar
sacrosánctum Fílii tui Cor pus et Sán guinem sumpsérimus, den hochheiligen Leib und das Blut Deines Sohnes empfangen,
omni benedictióne cælésti et grátia repleámur. mit allem himmlischen Segen und mit Gnade erfüllt werden.
Per eúndem Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Memento für die Verstorbenen

Nachdem der Priester vor der heiligen Wandlung den Segen für die Lebenden erbeten hat, bittet er nun auch für die Verstorbenen.

Lateinisch Deutsch
Meménto étiam, Dómine, famulórum famularúmque tuárum N. et N., qui nos præcessérunt cum signo fidei, et dórmient in somno pacis. Gedenke auch, Herr, Deiner Diener und Dienerinnen N. und N., die uns mit dem Zeichen des Glaubens vorangegangen sind und die nun ruhen im Frieden.
Ipsis, Dómine, et ómnibus in Christo quiescéntibus Herr, wir flehen zu Dir, gewähre ihnen und allen in Christus Ruhenden
locum refrigérii, lucis et pacis ut indúlgeas, deprecámur. den Ort der Erquickung, des Lichtes und des Friedens.
Per eúndem Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Nobis quoque

Dieses Gebet bittet vor allem für den anwesenden Klerus. Die ersten Worte spricht der Priester etwas lauter. Er selbst und die anwesenden Geistlichen schlagen sich dazu an die Brust.

Lateinisch Deutsch
Nobis quoque peccatóribus fámulis tuis, Auch uns Sündern, Deinen Dienern,
de multitúdine miseratiónum tuárum sperántibus, die auf die Fülle Deiner Barmherzigkeit hoffen,
partem áliquam et societátem donáre dignéris, schenke gnädig Anteil und Gemeinschaft
cum tuis sanctis Apóstolis et Mártyribus: mit Deinen heiligen Aposteln und Märtyrern:
cum Ioánne, Stéphano, Matthía, Bárnaba, Ignátio, Alexándro, Marcellíno, Petro, Felicitate, Perpétua, Agatha, Lúcia, Agnéte, Cæcília, Anastásia, mit Johannes, Stephanus, Matthias, Barnabas, Ignatius, Alexander, Marcellinus, Petrus, Felicitas, Perpetua, Agatha, Lucia, Agnes, Cäcilia, Anastasia
et ómnibus Sanctis tuis: und allen Deinen Heiligen.
intra quorum nos consórtium, non aestímator mériti, sed véniæ, quáesumus, largítor admítte. Nimm uns auf in ihre Gemeinschaft, nicht als Wäger unseres Verdienstes, sondern, so bitten wir, als Spender der Gnade.
Per Christum, Dóminum nostrum. Durch Christus, unseren Herrn.

Per quem

In frühchristlicher Zeit fand an dieser Stelle eine Segnung von Naturalien statt. Das „Per quem“ ist eine feststehende Schlussformel alter Segensgebete. Noch heute wird in der Ölweihmesse am Gründonnerstag an dieser Stelle das Krankenöl gesegnet.

Lateinisch Deutsch
Per quem hæc ómnia, Dómine, semper bona creas, Durch ihn erschaffst Du, Herr, immerfort all diese Gaben,
sanctí ficas, vivi ficas, bene dícis hei ligst, be lebst, seg nest
et præstas nobis. und gewährst sie uns.

Per ipsum

Der Priester macht mit der Hostie drei Kreuzzeichen über dem Kelch und dann zwei Kreuzzeichen über dem Korporale. Zu den Worten „omnis honor et glória“ erhebt er Hostie und Kelch, um noch einmal die Darbringung jenes Opfers zum Ausdruck zu bringen, durch welches dem himmlischen Vater „alle Ehre und Verherrlichung“ zuteil wird. An dieser Stelle wird ein Glockenzeichen gegeben.

Lateinisch Deutsch
Per ipsum, et cum ipso, et in ipso, Durch ihn und mit ihm und in ihm
est tibi Deo Patri omnipoténti, ist Dir, Gott, allmächtiger Vater,
in unitáte Spíritus Sancti, in der Einheit des Heiligen Geistes,
omnis honor, et glória. alle Ehre und Verherrlichung.

Und mit erhobener Stimme singt oder spricht er:

Lateinisch Deutsch
℣ Per ómnia sǽcula sæculórum. ℣ Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
℟ Amen. ℟ Amen.

Pater noster

Das Gebet des Herrn schließt feierlich den Kanon ab und ist insbesondere durch seine vierte Bitte, die nicht nur das irdische Brot meint, zugleich auch eine Überleitung zur heiligen Kommunion.

Lateinisch Deutsch
℣ Orémus: Præcéptis salútaribus móniti, et divína institutione formáti, audémus dícere: ℣ Lasset uns beten. Durch heilbringende Anordnung gemahnt und durch göttliche Belehrung angeleitet, wagen wir zu sprechen:
Lateinisch Deutsch
Pater noster, qui es in cælis: Vater unser im Himmel,
Sanctificétur nomen tuum: geheiligt werde Dein Name,
Advéniat regnum tuum: Dein Reich komme,
Fiat volúntas tua, Dein Wille geschehe,
sicut in cælo, et in terra. wie im Himmel, so auf Erden.
Panem nostrum cotidiánum da nobis hódie: Unser tägliches Brot gib uns heute;
Et dimítte nobis débita nostra, und vergib uns unsere Schuld,
sicut et nos dimíttimus debitóribus nostris. wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,
Et ne nos indúcas in tentatiónem. und führe uns nicht in Versuchung,
℟ Sed líbera nos a malo. ℟ sondern erlöse uns von dem Bösen.
℣ Amen. ℣ Amen.

Embolismus

Im Embolismus wird die letzte Vater-unser-Bitte fortgeführt und ausgedeutet. Mit der anschließenden Pax wird der Kanon endgültig zum Abschluss gebracht.

Lateinisch Deutsch
Líbera nos, quǽsumus, Dómine, Erlöse uns, wir bitten Dich, Herr,
ab ómnibus malis, prætéritis, præsentibus et futúris: von allen Übeln, den vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen,
et intercedénte beáta et gloriósa semper Vírgine Dei Genetríce María, und auf die Fürsprache der seligen und glorreichen immerwährenden Jungfrau und Gottesgebärerin Maria,
cum beátis Apóstolis tuis Petro et Paulo, der heiligen Apostel Petrus und Paulus
atque Andréa, et ómnibus Sanctis, sowie Andreas und aller Heiligen
da propítius pacem in diébus nostris: gib gnädig Frieden in unseren Tagen,
ut, ope misericórdiæ tuæ adiúti, damit wir mit Hilfe Deiner Gnade
et a peccáto simus semper líberi allzeit von Sünden frei
et ab omni perturbatióne secúri. und vor jeder Verwirrung gesichert seien.
Per eúndem Dóminum nostrum Iesum Christum, Fílium tuum: Durch unseren Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn,
Qui tecum vivit et regnat in unitáte Spíritus Sancti Deus: der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott,

An dieser Stelle bricht der Priester die Hostie über dem Kelch in zwei Teile. So werden noch einmal der Opfertod Jesu und die Öffnung seiner heiligen Seite zeichenhaft dargestellt. Dieses Symbol wurde von der frühen Christenheit als so stark empfunden, dass man das „Brotbrechen“ als Bezeichnung für das gesamte eucharistische Opfer gebrauchte (vgl. Apg 2,42). Die rechte Hälfte der heiligen Hostie legt der Priester auf die Patene und bricht von der linken nochmals einen kleinen Teil ab, mit dem er zu den folgenden Worten drei Kreuzzeichen über den Kelch macht.

Lateinisch Deutsch
℣ Per ómnia sǽcula sæculórum. ℣ von Ewigkeit zu Ewigkeit.
℟ Amen. ℟ Amen.
Lateinisch Deutsch
℣ Pax Dómini sit semper vobís cum. ℣ Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.

Dann lässt er das kleine Teilchen der Hostie in den Kelch gleiten. Wie zuvor die zweigeteilte Wandlung auf den gewaltsamen Opfertod hinwies, so kann die Vermischung beider Gestalten als symbolische Zusammenführung von Leib und Blut Christi zur Darstellung der Auferstehung gedeutet werden.

Lateinisch Deutsch
Hæc commíxtio, et consecrátio Córporis et Sánguinis Dómini nostri Iesu Christi, fiat accipiéntibus nobis in vitam ætérnam. Amen. Diese Mischung und Weihung des Leibes und Blutes unseres Herrn Jesus Christus gereiche uns Empfangenden zum ewigen Leben. Amen.

Kommunion

Es entspricht der „Logik der Liebe“, dass sie die Nähe zum Geliebten sucht und mit ihm vereint zu sein wünscht. Genau das ist der Sinn des eucharistischen Sakramentes. „Communio“ bedeutet übersetzt „Vereinigung“, denn in der heiligen Kommunion werden wir als Glieder seiner Kirche zusammen mit dieser mit dem Herrn vereint. Jene göttliche Liebe, die sich sterbend für uns am Kreuz dahingab, wirbt darum, dass auch wir uns ihr hingeben, und zwar aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und mit all unserer Kraft (vgl. Mk 12,30).
Jesus sagt: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.“ (Joh 6,56)

Agnus Dei

Als der Glaube Abrahams durch Gott erprobt wurde und dieser mit seinem geliebten Sohn zum Opfer ging, fragte Isaak: „Wo ist das Lamm zum Opfer?“ Abraham antwortete mit einem prophetischen Wort: „Gott selbst wird für das Lamm zum Opfer sorgen.“ Im Gestrüpp fand Abraham dann nicht ein Lamm, sondern einen Widder (vgl. Gen 22, 6–13). In ihrem vollen Sinn wurde die Prophetie Abrahams erst in jenem erfüllt, auf den Johannes der Täufer hinwies, als er sagte: „Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt.“ (Joh 1,29) Jeweils zum Wort „nobis“ schlägt man sich (außer im Requiem) mit der rechten Hand an die Brust.

Lateinisch Deutsch
Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi: miserére nobis. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme Dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi: miserére nobis. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme Dich unser.
Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi: dona nobis pacem. Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der Welt, gib uns den Frieden.

Friedensgebet

Dieses Gebet bezieht sich auf die Abschiedsreden Jesu (Joh 14,27) und erinnert eindrücklich an das Geheimnis priesterlicher Gewalt. Der Priester ist in ganz besonderer Weise gerufen, heiligmäßig zu leben, doch selbst ein unwürdiger priesterlicher Lebenswandel kann die Würde und Wirksamkeit der Sakramente nicht mindern (vgl. KKK 1584). – Im Requiem entfallen Friedensgebet und Friedenskuss.

Lateinisch Deutsch
Dómine Iesu Christe, Herr Jesus Christus,
qui dixísti Apóstolis tuis: der Du Deinen Aposteln gesagt hast:
Pacem relínquo vobis, pacem meam do vobis: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch,
ne respícias peccáta mea, schau nicht auf meine Sünden,
sed fidem Ecclésiæ tuæ; sondern auf den Glauben Deiner Kirche,
eámque secúndum voluntátem tuam pacificáre und nach Deinem Willen verleihe ihr gnädig Frieden
et coadunáre dignéris: und Einheit,
Qui vivis et regnas Deus per ómnia sǽcula sæculórum. Amen. der Du lebst und herrschst, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Im levitierten Amt küssen nun Priester und Diakon den Altar, und der Priester gibt dem Diakon den Friedenskuss. Dieser trägt ihn weiter zu den anwesenden Klerikern.

Lateinisch Deutsch
℣ Pax tecum. ℣ Der Friede sei mit dir.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.

Kommuniongebete

Die beiden folgenden Gebete eignen sich auch für die Gläubigen ganz vorzüglich zur Vorbereitung auf die heilige Kommunion.

Lateinisch Deutsch
Dómine Iesu Christe, Fili Dei vivi, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes,
qui ex voluntáte Patris, coopérante Spíritu Sancto, der Du nach dem Willen des Vaters, unter Mitwirkung des Heiligen Geistes,
per mortem tuam mundum vivificásti: durch Deinen Tod der Welt das Leben geschenkt hast,
líbera me per hoc sacrosánctum Corpus et Sánguinem tuum erlöse mich durch diesen Deinen hochheiligen Leib und Dein Blut
ab ómnibus iniquitátibus meis et univérsis malis: von all meinen Sünden und von jeglichem Übel.
et fac me tuis semper inhærére mandátis, Gib, dass ich Deinen Geboten immer treu bleibe,
et a te numquam separári permíttas: und lass nicht zu, dass ich jemals von Dir getrennt werde,
Qui cum eódem Deo Patre et Spíritu Sancto vivis et regnas Deus in sǽcula sæculórum. Amen. der Du mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschst, Gott, in alle Ewigkeit. Amen.
Lateinisch Deutsch
Percéptio Córporis tui, Der Genuss Deines Leibes,
Dómine Iesu Christe, Herr Jesus Christus,
quod ego indignus súmere præsumo, den ich Unwürdiger zu empfangen wage,
non mihi provéniat in iudícium et condemnatíonem: gereiche mir nicht zum Gericht und zur Verdammnis,
sed pro tua piétate prosit mihi ad tutaméntum mentis et córporis, et ad medélam percipiéndam: sondern um Deiner Güte willen sei er mir Schutz und Heilmittel für Seele und Leib,
Qui vivis et regnas cum Deo Patre in unitáte Spíritus Sancti Deus: per ómnia sæcula sæculórum. Amen. der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kommunion des Priesters

Nach einer Kniebeuge nimmt der Priester beide Teile der Hostie und spricht:

Lateinisch Deutsch
Panem cæléstem accípiam, Das himmlische Brot will ich nehmen
et nomen Dómini invocábo. und anrufen den Namen des Herrn.

Leicht verbeugt schlägt er sich dreimal an die Brust und spricht:

Lateinisch Deutsch
Dómine, non sum dignus, ut intres sub tectum meum: O Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach,
sed tantum dic verbo, et sanábitur ánima mea. aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.

Er zeichnet mit der heiligen Hostie ein Kreuz vor sich und spricht, bevor er den Leib des Herrn kommuniziert:

Lateinisch Deutsch
Corpus Dómini nostri Iesu Christi Der Leib unseres Herrn Jesus Christus
custódiat ánimam meam in vitam ætérnam. Amen. bewahre meine Seele zum ewigen Leben. Amen.

Dann ergreift er den Kelch mit dem Kostbaren Blut und spricht:

Lateinisch Deutsch
Quid retríbuam Dómino pro ómnibus, quæ retríbuit mihi? Was soll ich dem Herrn vergelten für alles, was er an mir getan hat?
Cálicem salutáris accípiam, et nomen Dómini invocábo. Den Kelch des Heils will ich ergreifen und anrufen den Namen des Herrn.
Laudans invocábo Dóminum, Lobpreisend rufe ich zum Herrn,
et ab inimícis meis salvus ero. und vor meinen Feinden werde ich sicher sein.
Lateinisch Deutsch
Sanguis Dómini nostri Iesu Christi Das Blut unseres Herrn Jesus Christus
custódiat ánimam meam in vitam ætérnam. Amen. bewahre meine Seele zum ewigen Leben. Amen.

Kommunion der Gläubigen

Wo dies üblich ist, kann vor der heiligen Kommunion noch einmal das Confíteor mit Misereátur und Indulgéntiam gebetet werden (siehe S. 12).
Dann wendet sich der Priester den Gläubigen zu, zeigt ihnen den Leib des Herrn und spricht:

Lateinisch Deutsch
℣ Ecce Agnus Dei, ecce qui tollit peccáta mundi. ℣ Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt.

Die Gläubigen antworten dreimal mit den Worten und in der Gesinnung des Hauptmanns von Kapharnaum (Mt 8,9) und schlagen sich dazu mit der rechten Hand an die Brust.

Lateinisch Deutsch
℟ Dómine, non sum dignus, ut intres sub tectum meum: sed tantum dic verbo, et sanábitur ánima mea. ℟ O Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.

Um die heilige Kommunion zu empfangen, muss man katholisch und im Stand der Gnade sein (vgl. KKK 1400) sowie die Nüchternheit von mindestens (!) einer Stunde eingehalten haben (CIC can 919).
Wer sich einer schweren Sünde bewusst ist, „darf selbst dann, wenn er tiefe Reue empfindet, die heilige Kommunion nicht empfangen, bevor er (in der heiligen Beichte) die sakramentale Absolution erhalten hat“ (KKK 1457), denn so sagt der heilige Apostel Paulus:
„Wer unwürdig dieses Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der wird schuldig am Leib und Blut des Herrn. Es prüfe ein jeder sich selbst, und so esse er von dem Brot und trinke aus dem Kelch. Denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich das Gericht, da er den Leib des Herrn nicht unterscheidet.“ (1 Kor 11, 27–30)
Wer nicht zur heiligen Kommunion geht, möge einfach auf seinem Platz bleiben und in sich die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Jesus Christus erwecken.

Zum Empfang der heiligen Kommunion knien die Gläubigen an der Kommunionbank nieder. Sobald der Priester oder Diakon vor sie hintritt, öffnen sie den Mund, legen die Zunge auf die untere Lippe und empfangen ehrfürchtig das Sakrament, ohne dabei Amen zu sagen. In diesem Ritus ist Handkommunion nicht möglich. Der Priester macht über jeden ein Kreuzzeichen und legt ihm die heilige Hostie direkt auf die Zunge, indem er spricht:

Lateinisch Deutsch
Corpus Dómini nostri Iesu Christi custódiat ánimam tuam in vitam ætérnam. Amen. Der Leib unseres Herrn Jesus Christus bewahre deine Seele zum ewigen Leben. Amen.

Purifikation

Nach der Kommunion folgt die Reinigung der heiligen Gefäße (Patene, Kelch und Ziborium) und die Ablution der vier Fingerspitzen, mit denen der Priester den Leib des Herrn berührt hat. Dazu betet er still:

Lateinisch Deutsch
Quod ore súmpsimus, Dómine, pura mente cápiámus: Was wir mit dem Mund empfangen haben, Herr,
et de múnere temporáli fiat nobis remédium sempitérnum. das lass uns auch mit reinem Herzen aufnehmen, und aus der zeitlichen Gabe werde uns ein ewiges Heilmittel.
Lateinisch Deutsch
Corpus tuum, Dómine, quod súmpsi, Dein Leib, Herr, den ich empfangen,
et Sanguis, quem potávi, und das Blut, das ich getrunken habe,
adhæreat vísceribus meis: bleibe stets in meinem Innersten;
et præsta: gib,
ut in me non remáneat scélerum mácula, dass in mir kein Sündenmakel zurückbleibe,
quem pura et sancta refecérunt sacraménta: da mich diese reinen und heiligen Geheimnisse neu gestärkt haben,
Qui vivis et regnas in sǽcula sæculórum. Amen. der Du lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

Nachmesse

Der Schlussteil der hl. Messe gleicht deutlich der Voremssse, auch wenn er wesentlich kürzer ist. Es wird wieder laut gebetet, der Kelch ist mit dem Velum bedeckt und das Messbuch steht auf der Epistelseite.
Zunächst rezitiert der Priester den Vers zur Communio, der von der Schola bereits gesungen wurde.

Communio

⊙ Communio (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Der Priester küsst den Altar, wendet sich um, breitet wieder beide Arme zum Volk hin aus und spricht:

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Orémus. ℣ Lasset uns beten.

Postcommunio

Dann betet er auf der Epistelseite mit erhobenen Händen die Postcommunio.

⊙ Postcommunio (zu finden beim entsprechenden Tag oder Fest)

Nach der Postcommunio antwortet man: ℟ Amen.

Lateinisch Deutsch
℟ Amen. ℟ Amen.

Ite Missa est

Der Priester küsst den Altar und wendet sich dem Volk zu. Dann singt oder spricht er – im Hochamt der Diakon – das Ite, missa est. Dieses Wort erinnert daran, dass ein Christ sich nicht der Welt anpassen darf (vgl. Röm 12,2). Vielmehr sollen wir „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ sein (Mt 5,13–16) und den Menschen das Evangelium verkünden (Mk 16,15).

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
℣ Ite, missa est. ℣ Geht hin, ihr seid gesendet.
℟ Deo grátias. ℟ Dank sei Gott.

Nun legt der Priester die gefalteten Hände an den Altar und betet still und mit verneigtem Haupt:

Lateinisch Deutsch
Pláceat tibi, sancta Trínitas, Es möge Dir wohlgefallen, heilige Dreifaltigkeit,
obséquium servitútis meæ: die Huldigung meines Dienstes.
et præsta; Gewähre,
ut sacrifícium, dass das Opfer,
quod óculis tuæ maiestátis indignus óbtuli, das ich Unwürdiger vor den Augen Deiner Majestät dargebracht habe,
tibi sit acceptábile, Dir angenehm sei,
mihíque et ómnibus, pro quibus illud óbtuli, und mir und allen, für die ich es dargebracht habe,
sit, te miseránte, propitiábile. durch Dein Erbarmen zur Versöhnung gereiche.
Per Christum, Dóminum nostrum. Amen. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Segen

Der Priester küsst den Altar, hebt Augen und Hände empor, verneigt sich vor dem Altarkreuz und gibt, dem Volk zugewandt, den Segen. Dieser Schlusssegen soll ein Abbild jenes Segens sein, den der Herr bei seiner Himmelfahrt den Aposteln gab, und wie es damals die Apostel taten, so knien auch wir zum Segen nieder (Lk 24, 50–53).

Lateinisch Deutsch
℣ Benedícat vos omnípotens Deus, Pater, et Fílius, et Spíritus Sanctus. ℣ Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
℟ Amen. ℟ Amen.

Schlussevangelium

Schließlich betet der Priester auf der Evangelienseite das Schlussevangelium. Auch dieses hat den Charakter eines Segens. Es fasst in wunderbarer Weise wesentliche Inhalte unseres Glaubens zusammen, und wer auch nur ein wenig in das Geheimnis der hl. Messe eingedrungen ist, wird wie Johannes sagen können: „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen!“

Lateinisch Deutsch
℣ Dóminus vobíscum. ℣ Der Herr sei mit euch.
℟ Et cum spíritu tuo. ℟ Und mit deinem Geiste.
Inítium sancti Evangélii secúndum Ioánnem. Anfang des heiligen Evangeliums nach Johannes.
℟ Glória tibi, Dómine. ℟ Ehre sei Dir, o Herr.

Joh 1, 1–14

Lateinisch Deutsch
In princípio erat Verbum, Im Anfang war das Wort –
et Verbum erat apud Deum, und das Wort war bei Gott –
et Deus erat Verbum. und Gott war das Wort (= der Sohn).
Hoc erat in princípio apud Deum. Dieser war im Anfang bei Gott.
Omnia per ipsum facta sunt: Alles ist durch IHN geworden –
et sine ipso factum est nihil, und ohne IHN ist nichts geworden –
quod factum est: was geworden ist
in ipso vita erat, in IHM war das Leben –
et vita erat lux hóminum: und das Leben war das Licht der Menschen –
et lux in ténebris lucet, und das Licht leuchtet in der Finsternis,
et ténebræ eam non comprehendérunt. und die Finsternis hat es nicht ergriffen.
Fuit homo missus a Deo, Es ward ein Mensch, gesandt von Gott,
cui nomen erat Ioánnes. sein Name war Johannes;
Hic venit in testimónium, dieser kam zum Zeugnis,
ut testimónium perhibéret de lúmine, damit er Zeugnis gebe vom Licht,
ut omnes créderent per illum. damit alle zum Glauben kämen durch ihn;
Non erat ille lux, nicht war er das Licht,
sed ut testimónium perhibéret de lúmine. sondern damit er Zeugnis gebe vom Licht.
Erat lux vera, Es war das wahre Licht,
quæ illúminat omnem hóminem veniéntem in hunc mundum. das jeden Menschen erleuchtet, kommend in die Welt.
In mundo erat, Er war in der Welt,
et mundus per ipsum factus est, und die Welt ist durch IHN geworden,
et mundus eum non cognóvit. und die Welt hat IHN nicht erkannt.
In própria venit, Er kam in das Seine,
et sui eum non recepérunt. doch die Seinen nahmen IHN nicht auf.
Quotquot autem recepérunt eum, Die IHN aber aufnahmen:
dedit eis potestátem fílios Dei fíeri, Ihnen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu werden,
his, qui credunt in nómine eius: denen, die an SEINEN Namen glauben,
qui non ex sanguínibus, die nicht aus dem Geblüt,
neque ex voluntáte carnis, auch nicht aus dem Willen des Fleisches,
neque ex voluntáte viri, auch nicht aus dem Willen des Mannes,
sed ex Deo nati sunt. sondern aus Gott geboren sind.

Nun beugt man das Knie:

Lateinisch Deutsch
Et Verbum caro factum est, Und das Wort ist Fleisch geworden
et habitávit in nobis. und hat unter uns gewohnt.
Lateinisch Deutsch
Et vídimus glóriam eius, Und wir haben SEINE Herrlichkeit gesehen,
glóriam quasi Unigéniti a Patre, die Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater,
plenum grátiæ et veritátis. voll Gnade und Wahrheit.
Lateinisch Deutsch
℟ Deo grátias. ℟ Dank sei Gott.

📖 Quelle

Ordo Missae. Die Ordnung der heiligen Messe nach der außerordentlichen Form des Römischen Ritus Herausgegeben von P. Martin Ramm FSSP Priesterbruderschaft St. Petrus, Thalwil 2021 ISBN: 978-3-96316-040-0

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